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    Vom Konsumopfer zur `Modeaktivistin`…

    Vom Konsumopfer zur `Modeaktivistin`…

    Im Artikel von 01. Januar musste ich bereits beschämt zugeben, dass ich vor nicht allzu langer Zeit mit Sicherheit eine der intensivsten Konsumentinnen meiner eigenen Branche war. Auch habe ich bereits erwähnt das Mode für mich nicht immer nur Bedarf ist. Sie kann inspirieren, Stimmungen ausdrücken und einen an `Kaschmirtagen` einfach nur im Alltag halten.

    Die Frage, die Sie sich zurecht stellen ist, warum sich meine Einstellung zur Mode und der dahinterstehenden Industrie so geändert hat?

     

    „Um etwas zu schaffen, muss man zuerst alles in Frage stellen“

    Eileen Gray, Architektin und Möbeldesignerin (1878 – 1976)

     

    Ein wesentlicher Grund war die Erkenntnis, dass die Branche absurd geworden ist. Ein Beispiel dafür ist die Vernichtung von Mode im großen Stil:

    Als Ergebnis einer Greenpeace Petition wurden dem Umweltministerium bereits Anfang des Jahres 145.000 Unterschriften übergeben, die sich gegen die Vernichtung neuwertiger Ware aussprechen. Unmengen an Ware, angefangen von Rohstoffen bis hin zu fertig konfektionierten Stücken werden regelmäßig nach einer nicht nachvollziehbaren Zeit vernichtet, da die Entsorgung billiger ist als die Lagerung. Aber warum sind wir an einem Punkt, dass wir neuwertige Kleidungsstücke vernichten müssen?

    Die unschlagbar günstigen Preise von Labels wie beispielsweise H&M sind mitunter auf die großen Stückzahlen zurück zu führen. Dieser Warenüberschuss fällt ihnen jetzt existenziell vor die Füße. Standortschließungen bis hin zur Aufgabe von ganzen Modelinien stehen im Raum.

    In der Vergangenheit gab es zwei Kollektionen, Sommer und Winter. So bekam man im Sommer – verrückt, aber wahr – Sommerkleidung und im Januar sogar noch einen schwarzen Rollkragenpullover.

    Um weitere Kaufreize zu geben, geht es über zusätzliche Frühjahr- und Herbstkollektionen bis hin zu einem Rhythmus von bis zu 52 Kollektionen im Jahr! Als Kundin finde ich es doch sehr herausfordernd mich nahezu wöchentlich mit einer neuen Kollektion (pro Brand wohlgemerkt!) auseinander zu setzen.

    Mode verkauft sich zum einen durch die Suche nach den neuesten Trends aber auch durch den Erfahrungsschatz aus dem Verkauf vorheriger Kollektionen. Da für mich Trends eine untergeordnete Rolle spielen möchte ich mir dazu auch kein Urteil erlauben. Wie können allerdings Erfahrungswerte und Kundenrückmeldung mit dem aktuellen viel zu schnellen Zyklus verwertet und die Modelle im Sinne der Kundin weiterentwickelt werden?  Es ist unmöglich.

    So ist vorprogrammiert, dass Schnitte nicht gut sitzen und Stoffe den Anforderungen an ein langlebiges Kleidungsstück nicht genügen (weshalb auch…) – und ein schnelles Wiederaussortieren des Kleidungsstückes ebenso.

     

    “Make it simple but significant”

    Don Draper, Mad Men

     

    Ich plädiere nicht für den Stillstand oder das Aussitzen, ganz im Gegenteil! Bei der Gründung und dem Wachstum von few steht das Streben nach „simple and significant“ im Fokus, und der Anspruch die richtigen Dinge richtig zu machen!

    Der berühmte Modefotograf Peter Lindbergh weiß nach vielen Jahren in der Modebranche auf jeden Fall von was er spricht, wenn er sagt: „Die Mode sollte sich mal wieder etwas beruhigen…“

    Selten habe ich jemandem lieber recht gegeben!

    PM

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