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    Das Sommerkleid zum Daunenparka!?

    Haben Sie sich auch schon oft gefragt warum wir uns im Januar für Bademode und im Juli für Winterjacken entscheiden müssen? Die Folgen kennen wir alle aus unseren übervollen Kleiderschränken, die immer wieder ausgemistet werden müssen.

    Back to the roots!

    Das war Gottseidank nicht immer so. Ich bin immer sehr beeindruckt, wenn meine Mutter mir erzählt, dass ihr Wintermantel und der Rest ihrer Garderobe als Kind und Jugendliche geschneidert wurde. Nein, es handelt sich nicht um ein altes bayerisches Adelsgeschlecht, sondern um ganz normale Bedarfsbefriedigung auf dem Land.

    Oft entstanden die neuen Kleidungsstücke sogar aus abgelegten Kleidungsstücken, die umgeschneidert wurden. Die Stoffqualität und das handwerkliche Geschick (oft der Hausfrauen selbst) machten es möglich – ohne auf modische Details zu verzichten (Änne Burda lässt grüßen). Dennoch wurde nur das hergestellt, was man brauchte. Wer nicht selbst schneiderte, schaute sich die neuen Modelle in Ateliers oder Kaufhäusern an und dann wurde ´on demand´ bestellt.

    Bedarf:  ein Wort, das wir lange Zeit nicht mehr im Bewusstsein hatten, das aber zurecht wieder immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wenn wir unter dem Aspekt von Bedarf wieder zurück auf unsere Daunenparka im Juli kommen, wird unser imaginäres Fragezeichen natürlich nicht unbedingt kleiner.

    Ich persönlich bin verliebt in die Art und Weise wie in den 50er Jahren Mode konsumiert wurde. Wie wahrscheinlich die meisten von uns habe auch ich diese Zeit nicht miterlebt, weshalb sich meine Vorstellung auf Erzählungen, Studieninhalte und nicht zu vergessen Filme stützt.

    Als Schneiderin gefällt mir die Vorstellung, dass Handwerk und Qualität zu dieser Zeit noch wertgeschätzt wurde. Auf ein Modell zu warten lässt uns bewusst werden, dass es Zeit und Arbeit kostet dieses Kleidungsstück herzustellen.

    Haben wir dieses Gefühl auch bei dem aktuellen Überangebot im Einzelhandel und besonders bei den einschlägigen günstigen Ketten?

    Wir wissen, dass unser aktuelles Verhältnis zu Mode oder besser gesagt dem Modekonsum nicht besonders zukunftsorientiert oder nachhaltig ist. Aber wie können wir unser individuelles Bewusstsein wieder schärfen?

    Das ist jetzt ein etwas unkonventioneller Vorschlag aber: nähen Sie sich ein Kleidungsstück! Investieren sie Zeit, Muße und mit Sicherheit auch Nerven. Hilfe gibt es in nahezu jeder Stadt von Ateliers und Nähstuben die dank des aktuellen Zeitgeistes wie Pilze aus dem Boden schießen. Nach mehreren Tagen wird einem bewusst, dass der Lebenszyklus von Mode nicht erst beim Zücken der Kreditkarte beginnt…

    PM

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